Lektion 4

10:4 Antonia und die Schafe

Die zwei Schafe, die wir haben, eher gesagt, zwei von den vier Schafen, die wir haben, haben wir als kleine Babys bekommen Die sollten geschlachtet werden und das tat mir und meiner Schwester leid. Und so haben wir unsere Eltern überredet, die aufzunehmen und mit der Flasche großzuziehen. Das heißt, wir haben jeden Morgen vor der Schule Milch warm gemacht, die Milch in eine Flasche gefüllt und sind zu den Schafen, die übrigens Hannes und Hermine heißen, in den Stall gegangen und haben sie gefüttert, also ihnen die Flasche gegeben. Und die beiden Schafe waren sehr auf uns fixiert, weil wir ja dann deren Eltern waren.

Das heißt, irgendwann war es so, dass wir schwer den Hof verlassen konnten, weil die Schafe dann geschrien und geweint haben, weil wir ja ihre Eltern sind. Irgendwann war das auch ein bisschen anstrengend, weil wir ja auch manchmal mit andern Kindern woanders spielen wollten. Und das war dann ein bisschen traurig, aber wir sind dann trotzdem zu unseren Freunden gegangen.

Aber als die Schafe größer wurden, die kommen auch gewissermaßen in eine Pubertät, und dann interessieren sie sich nicht mehr so für uns. Dann war es so, dass Hannes, das männliche Schaf, mein Schaf, aggressiv geworden ist, wie es Schafböcke sind, und immer versucht hat, wenn man sich ihn genähert hat, einen so mit dem Kopf umzuhauen. Das war natürlich sehr anstrengend für alle aus meiner Familie. Aber gleichzeitig waren die Schafe nicht mehr so an uns gebunden und wir konnten wieder unser Ding machen.

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